12.07.2018 -
Wer bei einer Dividendenstrategie aber nur an die Dividende denkt, begeht einen Fehler. Warum das so ist, erklärt Ludwig Palm, Manager des Flossbach von Storch – Dividend, im Interview.
Hat der aktuelle „Sägezahnmarkt“ besonderen Einfluss auf Dividendenstrategien?
Ludwig Palm: Der „Sägezahnmarkt“ hat auf Dividendenstrategien nicht mehr und nicht weniger Einfluss als auf andere Aktienstrategien. Insgesamt kommt mir als Value-Investor der Sägezahnmarkt zugute, denn er gibt mir die Gelegenheit, einige Aktien günstig zu kaufen und andere, eher teure, abzustossen. In einem „Sägezahn-“ bzw. Seitwärtsmarkt gewinnen für die Gesamtperformance die laufenden Erträge aus Dividendenzahlungen als „planbares Element“ der Aktieninvestition natürlich an Bedeutung.
Sind solide Unternehmensgewinne und hohe Dividenden angesichts von Handelskonflikt und Sorgen um die Weltwirtschaft letzten Endes nicht nur der Blick in den Rückspiegel?
Es ist nicht klar, wie der Handelskonflikt ausgehen wird. Hoffen wir, dass die Vernunft siegt und sich die Parteien auf Rahmenbedingungen einigen, die für alle zufriedenstellend sind. Mit dem globalen Wirtschaftswachstum und den damit einhergehenden Unternehmensgewinnen bin ich zurzeit ganz zufrieden. Zu fast jedem Zeitpunkt gibt es unzählige Gründe die einen vom Aktienkauf abhalten könnten… Wichtig ist die Gesamtlage im Blick zu haben und zu wissen, wo man steht.
Was haben Sie in der Gesamtlage besonders im Blick?
Den Ölpreis. Sorgen würde ich mir machen, wenn der Ölpreis innerhalb kurzer Zeit, sagen wir bis Ende des Jahres 2018, auf 100 US-Dollar oder mehr pro Fass steigen würde und dies mit einem weiterhin starken US-Dollar einhergehen würde. Denn dies würde bei preissensitiven Ländern wie Indien oder Indonesien zu einer wirtschaftlichen Abkühlung führen. Und auch Öl-Importeure wie Europa oder China bekämen dies empfindlich zu spüren. Über die Rückkopplungseffekte in unserer vernetzten Welt würde eine globale Rezession wahrscheinlicher.
Worauf achten Sie aktuell bei der Aktienauswahl besonders?
Ich achte bei der Aktienauswahl immer auf das Gleiche, auch in der aktuellen Situation. Massgeblich sind dafür die fünf Investmentleitlinien des Flossbach von Storch Pentagramms: Diversifikation , Qualität, Wert, Solvenz und Flexibilität. Jede Einzelposition sowie das gesamte Portfolio muss diesen Leitlinien genügen. Ergänzend dazu nutze ich unser hauseigenes Dividendenrating, das auf den drei Säulen: Dividendenhöhe, Sicherheit und Steigerungspotenzial beruht.
Dividendenstrategien gelten mitunter als etwas langweilig.
Das mag sein. Aber: Langweilig muss nicht unbedingt schlecht sein, wenn man Geld verdienen möchte. Zudem sieht eine gute Dividendenstrategie die Dividende nur als ein Element der Investition in die Aktie eines Unternehmens. Für mich steht bei jeder Anlageentscheidung das Chance/Risiko-Verhältnis im Vordergrund. Dieses definiert sich über die Qualität eines Unternehmens, die ich im Kern als Gewinnstabilität und Gewinnwachstum definiere, und dem aktuellen Preis an der Börse. Eine nachhaltige Dividende ist dann nur die Sahne auf dem Kuchen.
Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Sie bei einem Unternehmen von einer nachhaltigen Dividende sprechen?
Ein Unternehmen kann nur nachhaltige Dividenden bezahlen, wenn es stabile und steigende Gewinne erwirtschaftet. Dafür muss es über ein stabiles Geschäftsmodell, Charakteristika eines nachhaltigen Schutzwalls sowie ein fähiges Management verfügen. Zudem sollte die Verschuldung gering und die Ausschüttungsquote nicht zu hoch sein.
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CHANCEN
+ Nutzung der Wachstumschancen an den globalen Aktienmärkten.
+ Durch die Anlage von Vermögenswerten in Fremdwährungen kann der Fondsanteilswert aufgrund von Wechselkursänderungen positiv beeinflusst werden.
+ Zusätzliche Renditepotenziale durch den möglichen Einsatz von Derivaten.
+ Mögliche Erzielung von überdurchschnittlich hohen Dividendenerträgen.
RISIKEN
- Aktienkurse können marktbedingt stark schwanken, und somit auch der Fondsanteilswert. Kursverluste sind möglich.
- Durch die Anlage von Vermögenswerten in Fremdwährungen kann der Fondsanteilswert aufgrund von Wechselkursänderungen negativ beeinflusst werden.
- Beim Einsatz von Derivaten kann der Wert des Fonds stärker negativ beeinflusst werden, als dies bei dem Erwerb von Vermögensgegenständen ohne den Einsatz von Derivaten der Fall ist. Hierdurch können sich das Verlustrisiko und die Volatilität (Wertschwankung) des Fonds erhöhen.
- Dividendenausfälle und -kürzungen können die Rendite der Anlage negativ beeinflussen.
- Durch Absicherung von Währungsrisiken kann der Fondsanteilswert negativ beeinflusst werden.
Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem Verkaufsprospekt.